Kustpräsentation: "Neuer Realismus"
Karin E. J. Kolland 27. April 2013, Keilrahmen Acryl 50 x 70
VERKAUFT
Zeitgenössische Kunst. Ich muss auch schmunzeln, bin ich mir doch der Zeitenwende nur all zu bewusst. Altes geht, Neues kommt. So ist es immer, auch in der Kunst, dennoch, es bleibt ein Reigen.
Ich habe Lust dazu auch etwas zu sagen, mit Farben und Pinsel versteht sich, möchte ich das interessante männliche Gesicht auf die Leinwand bringen und gebe ihm ein weibliches Pentant. Ich möchte ein Spannungsverhältnis schaffen, zwischen einem Gemälde und demjenigen, der es als Kunst präsentiert. Zwischen der Sachlichkeit und Zweckgebundenheit des männlichen und der überbordenden Freiheit und grellen Buntheit des weiblichen Prinzips. Die männliche Sachlichkeit, die Distanz, eine Unabhängigkeit im Blickwinkel des Betrachters, die aber nicht ohne Verständnis und Liebe bleibt, soll sich im angemessenen freundlich-ernsthaften Gesichtsausdruck wiederspiegeln. Das Schmunzeln will noch etwas stärker nach innen genommen werden, der Ernsthaftigkeit der Präsentation Ausdruck verleihend neigt sich der Kopf, streckt sich das Gesicht, geht in die Höhe. Korrektheit ausstrahlend, wohldistanziert, mit freundlichem Blick, so präsentiert der Kurator zeitgenössischer Kunst, das weibliche Pentant, und "trägt" es als Gemälde "auf Händen". Und welch ein Pentant: Eine grell bunte Schöne, die etwas verrotzt und trotzig, wortlos aber nicht sprachlos, dem "Neuen Realismus" Arme und Hände als Körpersprache vorschiebt. Das rechte Auge fragend hochgezogen, das linke in gleichmütiger Gelassenheit hingegeben, scheint sie den Betrachter um Rat zu fragen. Aus ihren bunten Träumen und ihrer mit Seifenblasen getupften Idylle gerissen, zeigt sie dem Ansinnen der Kunstpräsentation des Neuen, abwehrende Ellenbogentechnik. Nein, abschminken und nackten Realismus zeigen, das will sie nicht, wo bliebe da die selbstbestimmte Kraft ihrer farbenprächtig verträumten Weiblichkeit? Bei solcher Ellenbogentechnik tut der Mann gut daran, auf Distanz zu gehen .... oder stützt sie sich etwa auf seiner Schulter ab? Wie auch immer, sie mögen sich, die zwei Gemalten, das kann doch jeder sehen! Oder nicht?
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